Martin Brandl: Schulsozialarbeit ist wichtig

18. Februar 2021

Die Schulsozialarbeit muss an allen Schulen vom Land unterstützt werden – auch an Grundschulen und Gymnasien. Davon ist der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) überzeugt. Eine Große Anfrage der CDU-Landtagsfraktion zeigt nun, dass nur rund 500 Vollzeit-Äquivalente an Schulsozialarbeitern für mehr als 500.000 Schülerinnen und Schüler in ganz Rheinland-Pfalz eingesetzt sind. Auch vor Ort im Kreis Germersheim ist die Ausstattung für die Schulsozialarbeit nicht ausreichend.

Dazu sagt Martin Brandl: „Das bedeutet, dass sich in Rheinland-Pfalz ein Sozialarbeiter an den Schulen um mehr als 1000 Schülerinnen und Schülern kümmern muss. Das ist zu wenig. Das Land muss sein finanzielles Engagement hochfahren und ausreichende Schulsozialarbeit ermöglichen. Solange Kommunen insgesamt finanziell nicht die notwendige Ausstattung erhalten, wird ein Stellenzuwachs schwierig. Die Zahl der Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter muss sich von aktuell 500 Stellen auf rund 1000 Stellen verdoppeln.

Im Landkreis Germersheim sind es aktuell in Vollzeitäquivalenten 15,65 Schulsozialarbeiter, die insgesamt 13.960 Schülerinnen und Schüler betreuen. Auch hier bei uns herrscht also dringender Handlungsbedarf, die Zahl an Sozialarbeitern deutlich zu erhöhen. Deshalb hat der zuständige Beigeordnete Christoph Buttweiler einen entsprechenden Aufwuchs der Stellen angekündigt. Die SPD-geführte Landesregierung hat die Schulsozialarbeit jahrzehntelang vernachlässigt. Darunter leiden Schülerinnen und Schüler, weil man ihnen so Chancen und individuelle Förderung verwehrt.“

Das Land fördert die Schulsozialarbeit in Rheinland-Pfalz systematisch nicht. Die bereitgestellten Mittel für die Schulsozialarbeit in Rheinland-Pfalz reichen nicht aus, um den Bedarf zu decken. Dabei steigt der Bedarf an Schulsozialarbeit an. Faktisch beteiligt sich das Land nur zu einem Drittel an der Schulsozialarbeit. Das Land verweist stets auf die Zuständigkeit der Kommunen. Die Kommunen im Land sind allerdings oftmals verschuldet, weil das Land sie nicht ausreichend finanziell ausstattet. Ihnen fehlt das Geld für die Schulsozialarbeit. Kindesentwicklung wird zur sozialen Frage und hängt von der Liquidität einer Kommune ab.

Dazu stellt Brandl fest: „Bei uns im Landkreis Germersheim zahlt das Land nur insgesamt 27 Prozent der Gesamtkosten für die Schulsozialarbeit. Unsere Kommunen vor Ort als Träger der Jugendhilfe zahlen 53 Prozent und weitere Beteiligte 20 Prozent. Die Initiativen der Verwaltungen auf Ausweitung der Schulsozialarbeit im Kreis Germersheim sehe ich sehr positiv. Elternbeiräte, vertreten durch den Landeselternbeirat, leisten hier eine sehr gute Arbeit zum Wohl der Kinder. Die Große Anfrage zeigt hier deutlich, dass die SPD-geführte Landesregierung die Schulen nicht ausreichend mit Sozialarbeitern ausstattet.

Gute Schulsozialarbeit schafft mehr Chancengerechtigkeit. Sie begründet das Fundament für ein selbstbestimmtes Leben. Besonders in Corona-Zeiten ist Schulsozialarbeit notwendig, um die Kinder und Jugendlichen, die aus Elternhäusern kommen, die sich von sich aus nicht intensiv um Zugang und Versorgung im Unterricht kümmern können“, so Brandl abschließend.