Martin Brandl: Zukunft der hausärztlichen Versorgung weiterhin angespannt

4. März 2022

Der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) hat mit einer Kleinen Anfrage an die Landesregierung die Entwicklung der hausärztlichen Versorgung im Kreis Germersheim erfragt. Der hausärztliche Versorgungsgrad liege im Mittelbereich Germersheim, der den nördlichen Teil des Landkreises Germersheim umfasst, bei 81,76 % - eine deutliche Verschlechterung gegenüber Ende 2019, als er noch bei 95,86 % lag. Im südlichen Landkreis, dem Mittelbereich Kandel-Wörth, liegt er weiterhin bei gut 104 %.
Besorgniserregend ist weiterhin die Altersstruktur der Hausärztinnen und Hausärzte im Kreis. Lediglich 4 % sind jünger als 40 Jahre (2020: ebenfalls 4 %), 21 % sind 40 bis 49 Jahre alt (2020: 16 %), 32 % sind 50 bis 59 Jahre alt (2020: 35 %) und 43 % sind 60 Jahre und älter (2020: 45 %). Insgesamt sind also drei Viertel der Hausärztinnen und Hausärzte 51 Jahre oder älter. „Das ist keine wirkliche Entspannung der Situation“, konstatiert Brandl, „wie sieht eine Versorgung, die heute noch gut ist, in einigen Jahren aus, wenn viele Hausärztinnen und Hausärzte in Rente gehen?“
Der Haus- und Fachärztemangel zeichne sich schon seit vielen Jahren ab, auch schon in der Zeit, als Ministerpräsidentin Dreyer noch Gesundheitsministerin war. Allerdings wurde das Problem zunächst trotz aller Hinweise und Forderungen der CDU-Landtagsfraktion negiert und dann nur halbherzig angegangen. Der sogenannte Masterplan von 2007 habe wenig gebracht.
„Ein grundlegendes Problem ist, dass zu wenig Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden“, sagt Brandl, „es gibt dringenden Handlungsbedarf bei der Hochschulpolitik des Landes.“ Die Landesregierung halte an den verheerenden Bedingungen für Medizinstudenten fest. Seit Jahren leidet die Mainzer Universitätsmedizin – der einzige Standort in Rheinland-Pfalz - an Unterfinanzierung. Das Land zahlt schlicht weniger, als nötig wäre. Brandl: „Die medizinische Fakultät Mainz muss endlich finanziell angemessen ausgestattet werden, um auf höchstem Niveau ausbilden zu können. Außerdem brauchen wir 200 weitere Studienplätze, um den Nachwuchs zu sichern. Das Land muss hier endlich seine Hausaufgaben machen, anstatt die Zukunft der medizinischen Versorgung – und damit die Gesundheit der Menschen in Rheinland-Pfalz – so fahrlässig aufs Spiel zu setzen.“